Atemnot – Ursachen: Erkrankungen der oberen Atemwege. Akute Schwellungen (Ödeme)– Angioödem (früher Quincke- Ödem): Bei einem Angioödem kommt es zu anfallsartigen Schwellungen in der Tiefe der Haut und der Schleimhaut im Mund und Rachen. Häufig entwickelt sich auch eine Nesselsucht (Urtikaria). Sie betrifft nur die Haut, und zwar die oberen Schichten. Die Schwellungsattacken klingen meist nach einem bis sieben Tagen wieder ab. Es gibt auch chronische Formen. Warum der Name Angioödem? Es kommt zu Entzündungsvorgängen an kleinen Arterien (der Wortstamm Angio- bezieht sich auf Blutgefäße), die zu "Lecks" in nachgelagerten dünnen Venen führen, sodass Flüssigkeit ins Gewebe austritt. Bevorzugt passiert das an weichen, dehnbaren Körperstellen wie Lippen, Lider, Zunge, Rachenschleimhaut. Histaminvermitteltes Angioödem: Für die häufigsten Angioödem- Formen einschließlich Urtikaria ist das Gewebshormon namens Histamin verantwortlich. Stoffe, die nicht vertragen werden oder auf die ein Betroffener allergisch reagiert, locken hier das Histamin aus der Reserve: etwa ein Schmerz- oder Rheumamittel wie Acetylsalicylsäure, ein Antibiotikum, ein allergieträchtiger Bestandteil in Nahrungsmitteln, ein Röntgenkontrastmittel in der Blutbahn, Insektengift, Latex.. Histamin kann auch bewirken, dass die kleinen Bronchien sich verengen. Die Folge: Atemnot. Selten liegt eine Autoimmunkrankheit vor zum Beispiel eine autoimmune Schilddrüsenentzündung (Hashimoto- Thyreoiditis). Bei einer solchen Krankheit geht das Immunsystem gegen körpereigene Gewebestrukturen vor, der Körper greift sich also selbst an (auto, gr. Im Zuge dessen kann es dann auch zu einem Angioödem kommen. Warum, ist noch unklar.! Gegen Histamin- vermittelte Angioödeme können Medikamente wie Antihistaminika helfen, die auch gegen Allergien wirksam sind, außerdem Kortison und, bei sehr schweren allergischen Reaktionen, Adrenalin zum Injizieren. Sie sind zum Beispiel auch in Notfallsets gegen Insektengift- oder Erdnussallergie enthalten. Symptome: Das Angioödem entspricht einer flächigen, mitunter leicht rötlichen Schwellung in tiefen Haut- oder Schleimhautschichten. Es betrifft in erster Linie die Haut im Gesicht, vor allem an den Lippen und um die Augen herum. Lebensgefahr kann von einem plötzlich auftretenden Ödem im Mund- oder Rachenraum ausgehen: einer starken Schwellung an der Zunge, im Rachen oder Kehlkopf (Glottisödem). Warnzeichen sind pfeifende Atemgeräusche (Stridor), eine veränderte Stimme und beginnende Atemnot (Dyspnoe). Im Prinzip kann ein Angioödem aber überall, also auch an Armen, Händen, Beinen, Füßen, Genitalien und am Rumpf auftreten. In der Körperperipherie ist es im Allgemeinen nicht so problematisch, wenn es nicht gerade hinderliche Ausmaße annimmt. Die begleitende Nesselsucht zeigt sich mit scharf begrenzten, rosa- oder hautfarbenen juckenden Quaddeln auf der geröteten Hautoberfläche. Sie können ebenfalls am ganzen Körper in Erscheinung treten. Es kommt immer wieder mal vor, dass sich keine direkten Auslöser oder Ursachen für das Angioödem feststellen lassen (idiopathisches Angioödem, mit oder ohne Histamin). Mitunter bleibt allenfalls ein Umstand wie Hitze, Kälte, UV- Licht, Stress oder körperliche Anstrengung als mögliches "Motiv". Der Ratgeber "Nesselsucht" informiert Sie genauer über die Urtikaria.– – Bradykininvermitteltes Angioödem: Seltener sind bei Angioödemen andere Gewebshormone im Spiel, wie Bradykinin. Dieses ist ebenfalls an Entzündungen beteiligt, verursacht aber keine Nesselsucht. Eingriffe im Mund- Rachenbereich (zum Beispiel Zähne, Mandeln), Infektionskrankheiten wie Erkältung oder Grippe, sind manchmal auslösend. Daher wird zum Beispiel Patienten mit erblichem Angioödem vor zahnärztlichen Eingriffen eine vorbeugende Behandlung empfohlen (Kurzzeitprophylaxe, siehe unten, Abschnitt "Therapie"). Herz- und Blutdruckmedikamente vom Typ der ACE- Hemmer, mitunter auch AT- 1- Antagonisten, können die Neigung zu Angioödemattacken erheblich verstärken – selbst nach längerer Einnahme. Ein bradykininvermitteltes Angioödem beruht zum Teil auch auf einem Mangel oder Defekt eines bestimmten Eiweißstoffes, des C1- Esterase- Inhibitors (C1- INH; C steht für einen körpereigenen Stoff namens Komplement, INH für Inhibitor (Hemmer). Die einzelnen C- Vertreter tragen unterschiedliche Ziffern. Der Defekt oder Mangel ist erblich (familiär) bedingt oder geht auf eine spontane Genveränderung zurück. Andere Formen sind im Laufe des Lebens erworben. Dann liegt manchmal eine andere Grunderkrankung vor. Bei den erblichen Angioödemen (internationale Abkürzung HAE, 5. Erbrisiko, beide Geschlechter erkranken gleich häufig) treten die Schwellungen häufig schon im Kindes- und Jugendalter auf. Später können sie sich abschwächen. Ein erbliches Angioödem ohne C1- INH- Mangel, das fast nur bei Frauen vorkommt, entpuppt sich unter hormonellen Umstellungen wie Schwangerschaft oder Einnahme östrogenhaltiger Hormonpräparate (Pille oder ein Medikament zur Hormonersatztherapie). Symptome: Schwellungen der Haut und des Magen- Darm- Traktes mit kolikartigen Bauchschmerzen und Übelkeit sind hier die führenden Beschwerden. Zudem können Schwellungen der Schleimhaut im Rachen bedrohliche Atemnot verursachen.! Juckreiz und Quaddeln fehlen in der Regel! Grazax wird bei Erwachsenen und bei Kindern (5 Jahre oder älter) zur Behandlung von Schnupfen und Bindehautentzündung bei Allergien auf Gräserpollen ange.· Keuchhusten bei Erwachsenen chevron_right; Keuchhusten - Impfung chevron_right; Bronchitis. Bei Krebserkrankungen kann man prinzipiell. Leider lässt der Impfschutz bei Erwachsenen inzwischen nach, weil viele ihn nicht mehr auffrischen. Dies sollte zumindest vor Reisen in Gebiete. Die Symptome bei Fieber sind unter anderem Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit oder die Erhöhung der Körpertemperatur. Erfahren Sie hier mehr über die Fieber. Diagnose: Die Symptome und eine sehr sorgfältig erhobene Krankengeschichte liefern wichtige Hinweise. Hinzu kommen Laboranalysen des Blutes und Urins. Im Blut findet sich bei Formen mit C1- INH- Defizit /- Defekt zum Beispiel ein erniedrigter Komplementfaktor C4. Es ist wichtig, die seltenen erblichen Formen zu erkennen, um die Betroffenen auf mögliche Gefahren vorzubereiten und im Ernstfall sofort gezielt behandeln zu können. Schwellungen im Magen- Darm- Bereich lassen sich durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall feststellen, andere Ursachen, die ähnliche Beschwerden bereiten können, im selben Zug ausschließen. Der Arzt wird außerdem andere Grunderkrankungen, etwa der Haut, eine Allergie, eventuell auch eine sogenannte Systemerkrankung (Autoimmunerkrankung) abklären. Therapie: Bekannte Auslöser, etwa ein bestimmtes Medikament, sollten die Betroffenen im Allgemeinen möglichst meiden. Antihistaminika, in schwereren Fällen auch Kortison und Adrenalin, helfen bei Angioödemen, die auf Histaminwirkungen beruhen. Gegen eine chronische Urtikaria, die auf ein Antihistaminikum nicht anspricht, kann ein Ig. E- Antikörper, alle vier Wochen unter die Haut gespritzt, wirksam sein. Kaum oder gar nichts bewirken diese Antiallergika jedoch bei den bradykininvermittelten Angioödemen. Hier hängt die Therapie von der genauen Ursache und den Begleitumständen ab. Hat sich etwa unter der Einnahme eines ACE- Hemmers ein Angioödem entwickelt, scheiden sdiese Medikamentengruppe definitiv aus. Der Arzt wird mögliche Alternativen finden. Im Notfall kann bei bedrohlicher Schwellung im Gesichts- und Rachenbereich ein Therapieversuch mit einem C1- Inhibitor unternommen werden (siehe nachfolgend und weiter unten: allgemeine Notfalltherapie bei Glottisödem). Bei einer Autoimmunerkrankung können Medikamente wirksam sein, die das Immunsystem unterdrücken. Im Falle einer akuten Schwellungsattacke mit drohender Atemnot bei erblichem Angioödem / C1- INH- Mangel wird im Rahmen der Notfalltherapie, ansonsten auch zur Kurzzeitprophylaxe, ein sogenanntes C1- Inhibitor- Konzentrat in die Blutbahn gegeben. Möglich ist das inzwischen nach entsprechender Schulung auch in der Heimselbstbehandlung. Medikamente namens Bradykinin- Rezeptor- Antagonisten sind ebenfalls wirksam. Sie können unter die Haut gespritzt werden (in Deutschland derzeit ein Präparat), was wiederum der Betroffene auch selbst tun kann. Man sollte immer zwei Dosen des Notfallmedikaments zur Hand haben. Die Patienten erhalten auch einen Notfallausweis. Darin steht unter anderem, welches nächstgelegene Krankenhaus kontaktiert werden kann. Kehlkopfes bei schwangerschaftsbedingter Eklampsie: Ganz anders gelagert ist eine Schwellung des Kehlkopfes als seltenes Ereignis bei Eklampsie. Diese ist eine Komplikation der – ebenfalls schwangerschaftsbedingten – Präeklampsie (mehr unter "Bluthochdruck während der Schwangerschaft" auf www. Wichtiges Element in der Ursachenkette ist ein Bluthochdruck. Bei Eklampsie sind Gehirnschwellungen und Krampfanfälle möglich, die für Mutter und Kind potenziell lebensbedrohlich sein können. Meistens tritt die Störung in der Spätschwangerschaft auf, manchmal auch erst nach der Geburt. Allgemeine Notfalltherapie bei Kehlkopfödem (Glottisödem): Falls keine genaue Ursache bekannt ist, der Patient zum Beispiel keinen Angioödem- Notfall- Ausweis und auch kein Allergie- Notfallset, etwa bei Wespengift- oder Erdnussallergie, bei sich trägt, verabreicht der Notarzt Kortison in hoher Dosis in die Blutbahn; bei einem Patienten im Schock Erste- Hilfe- Maßnahmen beginnen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Lässt sich ein Glottisödem nicht mit Medikamenten beeinflussen, können nur noch eine Intubation und Beatmung oder ein Luftröhrenschnitt lebensrettend sein.
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